Warum brauchen wir eine Klärschlammverbrennungsanlage
Alternative Entsorgung ohne Kohle
Auch heute schon wird Klärschlamm verbrannt, um die Ausbringung auf Äckern und Wiesen zu vermeiden. Hierzu wird der Klärschlamm aus den kommunalen Kläranlagen zu größeren Kohlekraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Zementwerken gefahren und dort mit verbrannt. Die Kohleverbrennung muss aber bis 2035 ebenfalls Stück für Stück zurückgefahren werden, um CO₂ einzusparen und das Klima zu schützen. Ein Großteil der bestehenden Verbrennungsmöglichkeiten fällt damit weg. Es braucht also neue kluge Lösungen, wie Klärschlamm auch ohne Zuführung von Kohle oder anderen fossilen Brennstoffen getrocknet, Schadstoffe rückstandslos verbrannt und die Feststoffe als Energieträger für die Wärmegewinnung genutzt werden können. Eine solche Lösung sind spezielle Klärschlammverbrennungsanlagen. Sie haben den Vorteil, dass sie mit der Rückgewinnung von Phosphor gekoppelt werden können, für die reine Klärschlammaschen benötigt werden.
Eine dieser neuen Klärschlammverbrennungsanalgen, bei der Aschen für das Phosphorrecycling entstehen, soll bei uns in Forchheim gebaut werden.
Leider enthalten diese Klärschlämme heute aber zunehmend Rückstände wie z. B. Schwermetalle, Mikroplastik oder Arzneimittel. Neue Themen wie multiresistente Bakterien oder Viren stellen uns ebenfalls vor Herausforderungen. Damit keine Schadstoffe in die Nahrungskette gelangen, hat der Gesetzgeber bereits 2017 die Klärschlammverordnung überarbeitet und verschärft. Es gibt noch eine Übergangsfrist bis 2029, danach darf aus Anlagen unserer Größe kein Klärschlamm mehr ausgebracht werden. Ein gutes Gesetz zum Schutz von Nahrung, Boden und Trinkwasser für uns alle.